Glaukom

Als Glaukom werden Augenerkrankungen bezeichnet, die mit einer Schädigung des Sehnervs einhergehen. In den meisten Fällen ist dies auf eine zu starke Erhöhung des Augeninnendrucks zurückzuführen. Treten neben einem erhöhten Augeninnendruck auch noch Durchblutungsstörungen des Sehnervs und der Netzhaut auf, kann sich die Schädigung des Sehnervs weiter verstärken.
Die geschädigten Nervenfasern des Sehnervs und der Netzhaut sind verantwortlich für den langsam zunehmenden Verlust der Sehfähigkeit. Zunächst sind es Rand- und Außenbereiche des Gesichtsfeldes, die nicht mehr wahrgenommen werden können. Von den Betroffenen wird dies erst in einer späteren Phase der Erkrankung als Sehstörung empfunden.
Im Verlauf der Erkrankung engt sich das Gesichtsfeld immer mehr ein und es kommt zum so genannten „Tunnelblick“. Unbehandelt führen Glaukome zur Erblindung.

Unterschiedliche Arten eines Glaukoms:

  1. Offenwinkel-Glaukom: Diese Form des Glaukoms ist mit rund 90% das häufigste. In der Regel verursacht es keine Schmerzen. Dadurch wird die Erkrankung erst in einem fortgeschrittenen Stadium wahrgenommen. Der vorliegende Schaden kann dann nicht mehr behoben werden
  2. Normal- oder Niederdruckglaukom: Bei dieser Glaukomart entsteht die Erkrankung, also die Schädigung des Sehnervs und der Verlust des Gesichtsfelds ohne erhöhten Augeninnendruck.
  3. Winkelblockglaukome: Diese Form des Glaukoms ist gekennzeichnet durch anatomische Verhältnisse, bei denen der Kammerwinkel, also der Zugang des Kammerwassers zum Abflusssystem sehr stark verengt ist. Hier kann es zu einem Glaukomanfall mit äußerst starken Schmerzen, Erbrechen und plötzlicher Sehverschlechterung kommen. Das Auge ist stark gerötet und fühlt sich sehr hart an. Die Schmerzen und die Sehstörung führen den Patienten meist umgehend zum Arzt


Früherkennung – häufig zu spät

In Deutschland sind 800.000 Menschen von einem Glaukom betroffen. Da die Erkrankung häufig erst sehr spät erkannt wird, geht man davon aus, dass es ungefähr doppelt so viele Menschen gibt, die daran erkrankt sind, aber nichts davon wissen. Hinzu kommt noch einmal die gleiche Anzahl an Menschen, die einen erhöhten Augendruck aufweisen, aber noch keine Schädigung erfahren haben. Dies sind Patienten, die an einer „oculären Hypertension“ leiden, also an einem Augenhochdruck. Werden diese Menschen nicht behandelt, erkrankt jeder 10. von ihnen innerhalb von fünf Jahren an einem Glaukom.

Um die heimtückische Krankheit rechtzeitig erkennen zu können, sind ab dem 40. Lebensjahr 2-jährliche Vorsorgeuntersuchungen angezeigt.

Risikofaktoren für ein Glaukom

  • Alter
  • Hoher Augeninnendruck
  • Glaukomerkrankung in der Familie
  • Hochgradige Kurzsichtigkeit
  • Gefäßerkrankungen, z.B. bei Diabetes oder Bluthochdruck
  • Dünne Hornhaut
  • Niedriger Blutdruck
  • Häufige Migräneanfälle
  • Häufig kalte Füße oder Hände
  • Rauchen
  • Schnarchen (Apnoe-Syndrom)
  • Ohrgeräusche, Tinnitus


Entstehung eines Glaukoms
Das Auge ist ein Hohlorgan und besteht zum großen Teil aus weichem Gewebe und Flüssigkeiten. Um die Form des Hohlorganes erhalten zu können, muss ein gewisser Augeninnendruck vorhanden sein. Durch die Behinderung des Kammerwasserabflusses steigt der Augeninnendruck und durch die Druckerhöhung werden die Nervenfasern des Sehnerven und der Netzhaut geschädigt, so dass es zum Sehverlust, insbesondere zum Gesichtsfeldausfall kommt.

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