Vorsorgeuntersuchung

Eine regelmäßige Vorsorge ist der beste Weg, um gefährliche Augenerkrankungen frühzeitig zu erkennen und irreversible Schäden zu vermeiden. Wir bieten Ihnen Glaukom- (grüner Star) und Diabetes-Vorsorgeuntersuchungen - und im Krankheitsfall natürlich auch die geeignete Therapie.

Untersuchungen beim Glaukom

Das Glaukom verläuft am Anfang völlig schmerzfrei und ohne erkennbaren Funktionsstörungen. Für die Früherkennung und generelle Risikoabschätzung ist die regelmäßige Glaukom-Vorsorge beim Augenarzt unumgänglich.

Wir führen die folgenden Untersuchungen durch:

  • Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie)
  • Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie) um die Lichtempfindlichkeit der Netzhaut in allen Bereichen zu erfassen
  • Messung der Hornhautdicke (Ultraschall Pachymetrie). Die Dicke der Hornhaut führt zu einer Korrektur der gemessenen Druckwerte. Bei einer dünnen Hornhaut misst man zu tiefe, bei einer dicken Hornhaut zu hohe Druckwerte. Außerdem ist eine dünne Hornhaut mit einem erhöhten Risiko der Glaukomentstehung verknüpft.
  • Analyse des Sehnervs mit bildgebenden Verfahren. Mit verschiedenen Techniken, wie Fotografie und Laserscannverfahren, wird der Sehnerv abgetastet und somit die Nervenfaserdicke exakt vermessen. Im Verlauf können Veränderungen und somit ein Fortschreiten der Erkrankung früh erkannt werden.


Therapie des Glaukoms

Ziel der Therapie ist die Drucksenkung. Bei oculärer Hypertonie reicht eine Senkung des Drucks um 20-30% des Ausgangsdruckwerts. Das kann in der Regel durch eine konservative Therapie mit Augentropfen erreicht werden.

Sollte die Tropfentherapie nicht zu einer ausreichenden Drucksenkung führen und die Erkrankung fortschreiten, ist eine operative Drucksenkung erforderlich.

Dabei wenden wir die folgenden Operationstechniken an:

  1. Trabekulektomie nach Prof. Khaw (Moorefield Eye Hospital, London)
    Eine kleine Öffnung wird vom Augeninnern nach außen angelegt, durch die das Kammerwasser unter die Bindehaut abgeleitet wird. Diese überlegene und schonende Technik führt zu einer deutlichen Reduktion der Komplikationsrate im Vergleich zur konventionellen Trabulektomie. Sie erreicht in 65% eine Druckregulierung ohne zusätzliche Therapie und in 85-90% eine Druckregulierung mittels zusätzlicher Gabe von Tropfen.
  2. Tiefe Sklerektomie mit Kanaloplastik
    Bei dieser Operation wird im Gegensatz zur Trabekulektomie keine Öffnung nach außen geschaffen. Durch das Freilegen tiefer Schichten, aus denen das Kammerwasser austreten kann und durch Schienung des Schlemm´schen Kanals wird eine gute Druckregulierung erreicht. Großer Vorteil dieser OP-Technik ist, dass keine Öffnung und Penetrierung des Augapfels erfolgt. Die Drucksenkung ist jedoch nicht so ausgeprägt wie bei der Trabekulektomie.
  3. Cyclodestruktive Operation
    Mittels Laser- oder Kälteverfahren wird die Produktion des Kammerwassers im Ciliarkörper reduziert und damit der Druck gesenkt. Diese Art der Operation ist bestimmten Glaukomformen vorbehalten. Die Früherkennung des Glaukoms ist besonders mit dem steigenden Erkrankungsrisiko ab dem 40. Lebensjahr außerordentlich wichtig. Mit den richtigen Vorsorgeuntersuchungen kann die Krankheit erkannt und entsprechend behandelt werden.

 

Diabetes

Prophylaxe der diabetischen Retinopathie

Weil der Diabetespatient die Netzhautschäden im frühen, therapierbaren Stadium nicht selbst feststellen kann, ist die regelmäßige Kontrolle durch den Augenarzt besonders wichtig: 1 x pro Jahr!

Neben der Prüfung der Sehschärfe untersuchen wir die Netzhaut auf zuckerbedingte Veränderungen. Dabei wenden wir häufig moderne diagnostische Verfahren wie die OPTOS-Fotografie an, die eine genaue Untersuchung mit Dokumentation ermöglichen, ohne eine für den Patienten störende Pupillenerweiterung. Die Netzhaut und gegebenenfalls ihre Veränderungen werden bis in die Außenbereiche photographisch dargestellt und können so dem Patienten verständlich erklärt werden. Der Verlauf kann durch die diagnostischen Verfahren exakt dokumentiert werden und ggf. die entsprechende Therapie daraus abgeleitet werden.

Bereits bestehende Schäden, die ein fortgeschrittenes Stadium mit schweren Durchblutungsstörungen vermuten lassen, können durch eine Fluoreszenzangiographie analysiert werden.

Ebenso kann mit der hochauflösenden Kohärenztomographie (Cirrus OCT) die Durchblutungsstörung der Macula (des gelben Fleckes) auf Flüssigkeitsansammlung genau untersucht werden.

Therapie der diabetischen Retinopathie

Im Vordergrund der diabetischen Retinopathie steht die optimale Einstellung der Zuckerstoffwechsellage. Dies erfordert eine konsequente Diät, medikamentöse Behandlung mit Tabletten oder Insulin sowie regelmäßige körperliche Betätigung. Blutdruck und Fettstoffwechsel sollten ebenfalls optimiert werden, um deren gefäßschädigende Wirkung auszuschalten. Diese therapeutischen Maßnahmen können am ehesten gewährleisten, dass die verheerenden Spätfolgen, insbesondere auch die diabetische Retinopathie nicht auftreten.

Wird eine diabetische Retinopathie oder Maculopathie festgestellt, ist eine Lasertherapie erforderlich, die in der Regel den Verlauf der Erkrankung aufhalten kann.

Ist der gelbe Fleck (die Macula) betroffen mit einem deutlichen Ödem, also einer Flüssigkeitsansammlung der zentralen Netzhaut, so sind neben der Lasertherapie verschiedene Medikamenteneingaben in den Glaskörper mit gefäßabdichtenden und gefäßwachstumshemmenden Substanzen (Anti-VEGF und Steroide) angezeigt. Damit können Veränderungen und somit die Sehschärfe stabilisiert werden.

Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium mit Gefäßneubildungen und Glaskörperblutung ist eine operative Ausräumung des Glaskörpers und Entfernung der neuen Blutgefäße in Kombination mit einer Laserkoagulation erforderlich.

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